Kreditkartengebühren: Das sollten Sie wissen!

Kreditkartengebühren – Welche Gebühren können anfallen?

Schon längst sind Kreditkarten keine teure Angelegenheit mehr, doch jeder gute Service hat selbstverständlich auch seinen Preis. Zwar gibt es unter den Kreditkarten auch Ausnahmen, denn bei so genannten kostenlosen Kreditkarten fällt keine Jahresgebühr an. Je nach Bedarf entscheidet sich der Verbraucher für die eine oder andere Kreditkarte, so dass dementsprechend auch die Kreditkartengebühren unterschiedlich sind. Generell gibt es also die Jahresgebühr, die Bargeldgebühr, die Kreditkartengebühren im Ausland, Gebühren für die Ersatzkarte, Kosten für die Ratenzahlungen und Kosten für das Aufladen der Prepaid-Karte.

Jahresgebühren für Kreditkarten

Bei der Jahresgebühr handelt es sich um die jährliche Grundgebühr für Kreditkarten. Bei den kostenlosen Kreditkarten kann die Jahresgebühr je nach Herausgeber und Vertrag ganz entfallen, während bei kostenpflichtigen Kreditkarten die Höhe der Jahresgebühr sogar über 100 € betragen kann. Bei den teureren Modellen handelt es sich oft um Gold-Kreditkarten im gehobenen Segment, die mit besonderen Statusprogrammen und zusätzlichen Versicherungen und Extras für deutlich höhere Jahresgebühren sorgen. Ebenso spielt es bei der Jahresgebühr keine Rolle, ob es sich um die Kreditkartenorganisation Visa oder Mastercard handelt, denn die Höhe der Jahresgebühr wird von der kartenausstellender Bank festgelegt. Daraus ergeben sich relativ hohe Preisunterschiede, weshalb sich auch ein Vergleich der gängigen Kreditkartengebühren auf jeden Fall lohnt.

Variierende Jahresgebühren genauen unter die Lupe nehmen

Zu beachten sind jedoch solche Angebote, bei welchen sich die Jahresgebühren der Kreditkarte im ersten Jahr und in den Folgejahren stark unterscheiden. Oftmals kommt es vor, dass für eine bestimmte Kreditkarte im ersten Jahr keine Jahresgebühren anfallen, wodurch viele Verbraucher angelockt werden. Dies hat aber auch einen klaren Vorteil, denn auf diese Weise kann man die Kreditkarte zuerst testen und wieder rechtzeitig kündigen, wenn sie aus irgendeinem Grund nicht passt oder gefällt. In manchen Fällen wird die Jahresgebühr sogar zurückerstattet, sobald eine bestimmte jährliche Umsatzgrenze erreicht wurde. Die Höhe des Mindestumsatzes wird jedoch von der Bank festgestellt und es werden üblicherweise nur bargeldlose Kreditkartenzahlungen gerechnet, während Bargeldabhebungen nicht zum Kreditkartenumsatz gerechnet werden.

Bargeldgebühren bei Kreditkarten

Wer mit einer Kreditkarte an Bankschaltern oder Geldautomaten Bargeld abheben möchte, muss dafür in der Regel auch eine Bargeldgebühr zahlen. Klar gibt es auch seltene Ausnahmen, denn bei einigen Anbietern kosten sogar weltweite Barabhebungen mit der Kreditkarte keinen einzigen Cent. Dagegen berechnen die meisten Kreditkartenanbieter gewöhnlich eine Mindestgebühr von 5 Euro, manchmal sind es aber auch 10 Euro oder mehr pro Verfügung. Für eine Bargeldabhebung im Inland gilt prinzipiell, dass der Einsatz einer EC-Karte an Geldautomaten kostenlos ist. Solange der Geldautomat von einer anderen Bank stammt, reicht die Gebührenbandbreite von 3 bis 7 Euro. Ausgenommen davon sind Automaten von Banken, die Mitglieder einer Kooperation sind, wie z.B. die Cash Group. In diesem Fall können an einem Geldautomaten mehrere Banken (bzw. ihre Klienten) oder kleinere Finanzinstitute kostenfrei oder gegen eine geringe Gebühr mit Bargeld versorgt werden. Bei der Bargeldgebühr ist es je nach Anbieter auch üblich, dass die Kosten abhängig von Bargeldbetrag prozentual berechnet werden. So liegen die Kosten meistens zwischen 3,0 % und 4,0 % vom Auszahlungsbetrag, wobei die Mindestgebühr nach wie vor 5 Euro beträgt. Sollte der prozentuale Gebührenwert also unter dem Mindestbetrag liegen, dann wird trotzdem die Mindestgebühr von 5 Euro herangezogen und dem Kreditkartenkonto belastet. Demnach eignen sich Kreditkarten eher für die Bargeldabhebung im (außereuropäischen) Ausland, wo die herkömmlichen deutschen Bankkarten nicht akzeptiert werden. Für den Bargeldbezug im Inland sind dagegen einfache EC- und Girokarten besser geeignet.

Kreditkartengebühren während Auslandseinsatz

Mit einer Kreditkarte kann der Verbraucher weltweit bargeldlos bezahlen – schließlich ist dies auch der Sinn und Zweck der Kreditkarte. Bei Kreditkartenzahlungen im Ausland können so genannte Auslandseinsatz-Gebühren anfallen. Wer aber mit einer deutschen Kreditkarte Zahlungen in Deutschland und in den Euro-Ländern tätigt, muss keine Zahlungsgebühren abgegeben. Zahlungen mit der Kreditkarte sind in der EU-Zone also generell kostenlos, egal ob es sich dabei um Mastercard, Visa oder American Express handelt. In “Nicht-Euro-Ländern” müssen Auslands-Gebühren gezahlt werden, deren Höhe bis zu 2 % vom Zahlungsbetrag betragen kann. Das Auslandseinsatz-Entgelt ist als eine Art Service-Gebühr zu verstehen, da die Umsätze in die Auslandswährung umgerechnet werden müssen. Die Auslandseinsatz-Gebühr verursacht aber nur moderate Kosten und hält sich somit in Grenzen. Sowohl in Deutschland als auch in Ausland können bei der Kreditkartenzahlung manchmal auch zusätzliche Kosten anfallen, im Fall dass der Händler allein für die Kartenzahlung ebenfalls ein Entgelt verlangt. Da solche Entgelte vom Händler und nicht von der Kreditkartengesellschaft berechnet werden, fallen diese Kosten auch dann an, wenn die Kreditkarte und deren Nutzung ursprünglich für ein kostenfreies bezahlen vereinbart wurde.

Auslandsgebühr auch beim Bargeldabheben und Internetzahlungen?

Gemäß den obigen Regeln wird die Auslandsgebühr auch beim Abheben von Bargeld berechnet, egal ob an Geldautomaten oder am Bankschalter. Ausnahmsweise gibt es aber auch solche Kreditkarten, die weltweit eine kostenlose Bargeldabhebung anbieten, wie zum Beispiel die comdirect Visa oder die DKB Visa. Auch bei Einkäufen im Internet gilt grundsätzlich die gleiche Regel: Abhängig vom Wohnsitz des Händlers bzw. seiner Händlerbank, fallen entsprechende Auslandsgebühren auch bei Internetzahlungen an. Wenn der Händler seinen Sitz in einem Euro-Land hat und die Rechnungsstellung in Euro erfolgt, dann fällt kein zusätzliches Entgelt für die Kreditkartenzahlung. Zu beachten ist jedoch, dass man sich beim Einkaufen mit der Kreditkarte die Auslandsgebühr auch dann nicht sparen kann, wenn der Rechnungsbetrag nach Wunsch auch in Euro umgerechnet werden kann. Eine solche Umrechnung in Euro sorgt zwar für Transparenz, doch nur die kartenherausgebende Bank kann auch festlegen, ob die Fremdwährungsgebühr bei einer Kursumrechnung im Ausland erhoben wird oder nicht. Dagegen glauben viele Kreditkarteninhaber irrtümlich, dass die Auslandsgebühren von den Kreditkarteninstituten Mastercard und Visa festgelegt werden. Deshalb ist es sinnvoll, die Konditionen einzelner Kreditkarten genau zu vergleichen und rechtzeitig zu entscheiden, ob die Gebührenhöhe für den Auslandseinsatz akzeptabel ist.

Weitere Kreditkartengebühren

Für den Gebrauch einer Kreditkarte gibt es auch weitere, mehr oder weniger übliche Gebühren. Dazu gehören zum Beispiel die Kosten für die Ratenzahlung, denn die monatliche Kreditkartenabrechnung kann auch in Raten gezahlt werden. Wenn man also die Kreditkarte für Ratenzahlung genutzt, müssen für den genutzten Kredit auch entsprechende Soll-Zinsen gezahlt werden. Bei den meisten Anbietern sind auch Gebühren für eine Ersatzkarte fällig, die sich meist auf 10 € bis 20 € belaufen. Eine Gebühr für die Ersatzkarte wird gezahlt, wenn die Kreditkarte gesperrt, gestohlen oder verloren wird. Je nach Anbieter sind Gebühren auch für eine Zweitkarte fällig – die so genannte Partner-Karte. Bei manchen Kreditkarten hat der Verbraucher die Möglichkeit, für das Kreditkartendesign ein eigenes Foto oder ein individuelles Motiv zu verwenden. Für die Herstellung einer solchen persönlichen Kreditkarte fallen ebenfalls Gebühren im Bereich von 5 € bis 20 € an. Auch bei den so genannten Prepaid Kreditkarten, die auf Guthabenbasis funktionieren, fallen in der Regel Gebühren an. Dabei können die Aufladungen per Girokonto-Überweisung, per Transfer von einer anderen Kreditkarte oder per Bareinzahlung bei einer Bank erfolgen. In allen Fällen entscheidet aber der Kreditkartenanbieter, ob und in welcher Höhe die Gebühren für die Aufladung einer Prepaid Kreditkarte anfallen.

Kreditkartengebühren vermeiden

Wer für die Bezahlung von Dienstleistungen und Waren eine Kreditkarte nutzt, muss früher oder später zwangsläufig auch mit Gebühren rechnen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie der Verbraucher solche Gebühren vermeiden oder zumindest vermindern kann. Für den Anfang sollte die Kreditkarte hauptsächlich für bargeldlose Zahlungen genutzt werden, und nicht um Bargeld abzuheben. Schließlich werden die Transaktionsgebühren bei einer Kreditkartenzahlung an den Kreditkarteninhaber und den Händler verteilt. Dagegen muss der Verbraucher bei einer Barabhebung den Großteil der Gebühr selbst bezahlen. Ein weiterer Tipp ist es, jeden Monat mehr als nur dem Mindestbetrag zurückzuzahlen. Wenn man sich darauf einlässt, jeden Monat nur die Mindestbeträge zu zahlen, dann wird der eigentliche Schuldbetrag nur wenig reduziert und man zahlt in diesem Fall eigentlich nur das meiste an Zinsen. Ebenfalls sollte man die Belege regelmäßig überprüfen und die Zahlungen pünktlich tätigen, um zu verhindern dass die Bank oder das Kreditinstitut entsprechende Sanktionen einleitet. Um überflüssige Kreditkartengebühren zu vermeiden, sollte man auch das Überziehen des Kreditlimits überhaupt vermeiden. Dazu kann man den Kartenherausgeber kontaktieren und diesem mitteilen, alle zukünftigen Transaktionen abzuweisen, die über das eingerichtete Limit hinausgehen. Es empfiehlt sich auch, regelmäßig die Post der Hausbank zu lesen, denn Finanzgeber müssen den Verbraucher rechtzeitig über künftige Veränderungen informieren. Sollte sich dabei um eine erhöhte Gebühr handeln, kann man das aktuelle Konto einfach kündigen und vielleicht bei einem anderen Anbieter eine neue Kreditkarte beantragen, die vergleichsweise bessere Konditionen anbietet. Des Weiteren sollte man möglichst wenige Kreditkarten halten, denn viele Kreditkarten ermutigen einen dazu, sich viel Kredit aufzuhalsen, wodurch nicht selten auch die Kreditwürdigkeit verringert wird.

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