Sollzinsen bei Kreditkarten

Sollzinsen bei Kreditkarten

Als Sollzinsen werden allgemein Zinsen bezeichnet, die ein Kreditgeber für seinen Kredit berechnet. Je nach Art des Kredites gibt es auch verschiedene Arten von Sollzinsen und der erhobene Zinssatz variiert je nach Marktsituation. So unterscheidet man bei einem Girokonto zwischen einem Überziehungskredit und einem Dispositionskredit. Der so genannte Dispo-Kredit ist ein Kreditrahmen, der einem Inhaber des Girokontos je nach Bonität bewilligt wird. Dabei kann der Kontoinhaber innerhalb dieses Rahmens frei verfügen, muss an seine Bank jedoch Dispo-Zinsen bzw. Sollzinsen zahlen. Wenn der bewilligte Kreditrahmen überzogen wird, dann müssen auch zusätzliche Überziehungszinsen an die Bank gezahlt werden, die in der Regel höher sind als die normalen Sollzinsen auf den Dispo-Kredit. Wer für sein Girokonto aber keinen Dispo-Kredit von der Bank erhält, muss gleich mit Überziehungszinsen rechnen, sobald er sein Konto überzogen hat. Diese Zinsen werden bei den meisten Girokonten erst zum Ende des Quartals fällig. Bei Kreditkarten dagegen, werden die Zinsen nach dem vertraglich abgestimmten Zeitraum fällig und sind meist viel höher als herkömmliche Sollzinsen bei einem Girokonto.

Höhe der Sollzinsen bei Kreditkarten

Bei Kreditkarten wird der Sollzins dann berechnet, wenn der Verbraucher von seiner Kreditkarte einen Kreditrahmen bzw. den Überziehungskredit in Anspruch nimmt. Die Höhe der Sollzinsen bei Kreditkarten richten sich nicht danach, ob die Karte von MasterCard oder Visa hergestellt wird, sondern vielmehr von welcher Bank die Karte herausgegeben wird. Die Zinsen sind jeweils als „Effektivzins pro Jahr“ angegeben, können sich aber ähnlich wie bei einem Dispositionskredit auch ändern. Die Höhe der Sollzinsen bei Kreditkarten belaufen sich meist auf 10-20 % (z.B. 18% bei der Barclaycard, nach einer zweimonatigen Zinspause), jedoch fallen diese Zinsen natürlich nicht sofort an. In der Regel gibt es zunächst einen zinsfreien Zeitraum bis zum Abrechnungsbetrag, der je nach Anbieter und Vertrag einige Wochen oder sogar Monate dauern kann. Sollzinsen können erst ab dem Tag anfallen, an welchem das Gesamtsaldo aller Kartenumsätze erstellt wurde. Im Vergleich zu Ratenkrediten sind die Sollzinsen bei Kreditkarten in den meisten Fällen relativ hoch. Anders als bei einem Ratenkredit werden auch keine monatlichen Rückzahlungsbeträge vereinbart und der Verbraucher entscheidet selbst, wann und wie er seine Schulen und Zinsen bei der Bank wieder zurückzahlt. Für die Bank stellen solche Kredite aber ein höheres Risiko dar, was sich dementsprechend in höheren Sollzinsen ausdrückt. Andererseits gibt es bei Kreditkarten auch die Habenzinsen, die vor allem für diejenigen Verbraucher von großem Interesse sind, die auf diese Weise ihr Geld sparen wollen. In diesem Fall kann die Kreditkarte eine gute Geldanlageform sein, da zahlreiche Kreditinstitute auch einen attraktiven Guthabenzins für ihre Kreditkarten zahlen.

Sollzinsfreie Kredite bei Kreditkarten

Mit der richtigen Vorgehensweise sind sollzinsfreie Kredite auch bei Kreditkarten möglich – zum Beispiel mit den so genannten Charge Cards. Bei dieser Art von Kreditkarte werden die bezahlten Rechnungen während des ganzen Monats auf dem Kreditkartenkonto gesammelt und am Ende des Abrechnungszeitraums vom Referenzkonto abgebucht. Das Gleiche gilt auch für die Prepaid– und Debit Cards. Auf diese Weise verfügt der Verbraucher den ganzen Monat lang über einen sollzinsfreien Kredit – vorausgesetzt, dass er innerhalb des Abrechnungszeitraums den gesamten Kreditbetrag komplett zurückzahlt. Wenn die Kreditkartenschulden nicht rechtzeitig begleicht werden, werden in diesem Fall die üblichen Sollzinsen berechnet, die jedoch weit unter den Werten der Sollzinsen für herkömmliche Kreditkarten liegen. Möchte der Verbraucher über einen längeren Zeitraum einen Überziehungskredit seiner Kreditkarte in Anspruch nehmen, sollte er wegen hohen Sollzinsen bei Kreditkarten über eine Umschuldung nachdenken. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel mit einem günstigeren Ratenkredit viele Kosten einsparen.

Zinsfalle bei Kreditkarten mit Ratenkredit vermeiden

Der Vorteil eines Ratenkredits besteht darin, dass der Verbraucher auf diese Weise als Sofortzahler auftreten kann und auch große Einkäufe spontan tätigen kann. Bei den so genannten Revolving Karten wird der fällige Abrechnungsbetrag automatisch in einen Ratenkredit umgewandelt. Der Kredit kann später entweder auf einen Schlag oder in Raten zurückgezahlt werden. Allerdings hat der schnelle Kredit auch seinen Preis, da Kreditkarten mit Revolvingsfunktion in der Regel weit mehr als 10 % an Sollzinsen berechnen. Sollte der Rechnungsbetrag nicht innerhalb des Zahlungsziels beglichen werden und die Ratenrückzahlung über ein ganzes Jahr läuft, dann addiert sich der effektive Jahreszins schnell bis zu 20 %. Bei manchen Kreditinstituten werden sogar bis zu 25 % Jahreszins berechnet, wenn der Schuldbetrag von der Kreditkarte als Bargeld abgehoben wurde. Wenn mit der Kreditkarte z.B. 5.000 € gezahlt wurden und dieser Betrag zu einem Sollzins von 18 % über 24 gleiche Monatsraten ausgezahlt wird, dann bezahlt der Verbraucher ca. 1000 € Zinsen an die Bank. Aus diesem Grund sollte der Verbraucher eine Teilzahlung bei Kreditkarten möglichst vermeiden.

Kosten für Sollzinsen minimieren

Diejenigen Verbraucher, die regelmäßig einen Kredit brauchen und diesen zurückzahlen, wissen dass die Kosten für Sollzinsen mit der Zeit sehr hoch sein können. Um die Kosten für die Kreditkarten Sollzinsen niedrig zu halten, gibt es aber einige hilfreiche Tipps. Besitzer einer Revolving Kreditkarte müssen dafür sorgen, dass sie ihr Kreditkartenkonto innerhalb der angegebenen Zahlungsfrist ausgleichen. Diese Zahlungsfrist beginnt jeweils nach dem Tag der Kreditkartenabrechnung. Um die Sollzinsen bei Kreditkarten möglichst gering zu halten, muss der Verbraucher auch die Option der Ratenrückzahlung vermeiden. Wer diese Option nicht vermeiden kann, dann sollte er die Ratenzahlung zwar nutzen, aber den Zeitraum so kurz wie möglich halten. Schon bei der Auswahl einer Kreditkarte muss darauf geachtet werden, dass diese ein möglichst langes zinsfreies Zahlungsziel anbietet. Dazu schaut man sich am besten einen Kreditkarten-Vergleich an und sucht sich die Kreditkarte mit günstigsten Sollzinsen aus. Heutzutage werden so genannte Charge-Karten zusammen mit einem Girokonto angeboten, weshalb sich in vielen Fällen auch lohnt, die Kreditkarte bzw. den Anbieter zu wechseln. Auf diese Weise kann das Kreditkartenkonto bereits vorab mit Geld aufgeladen werden und wenn das Konto nicht ins Minus rutscht, dann fallen auch keine Sollzinsen an. Diese Aufladefunktion ist bei vereinzelten Kreditkarten leider nicht vorgesehen. Wenn sich das Kreditkartenkonto aber bereits tief im Minus befindet, dann hilft ein planmäßig zurückzuzahlender Ratenkredit dabei, die Kosten immerhin in Grenzen zu halten. Es lohnt sich also mit einem herkömmlichen Kredit den genutzten Kreditrahmen auszugleichen und auf diese Weise umzuschulden.

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